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Eine Vielzahl an Organismen sind für die Nahrungsmittelproduktion hilfreich oder gar essentiell. So garantiert bzw. ermöglicht die Gruppe der Bestäuber erst die Produktion der meisten Agrarerzeugnisse. Nützlinge, die als Gegenspieler zu Pflanzenschädlingen agieren, dezimieren das Schädlingsvorkommen und verhindern so einen Ertragsverlust oder Ernteausfall. Die häufig unscheinbaren Helden gehören meist zur Gruppe der Insekten oder Spinnen. Aber auch Vögel und andere Wirbeltiere (z.B. Fledermäuse) spielen eine Rolle bei der Bekämpfung von Schädlingen, ebenso wie Mikroorganismen z.B. Bakterien, Viren oder Pilze.

Hier finden Sie eine kompakte Zusammenfassung der wichtiger Nützlinge im biologischen Pflanzenschutz.

Schwebfliegen

Schwebfliegen (Syrphidae) sind wichtige Nützlinge im biologischen Pflanzenschutz. In Europa kommen mehrere hundert Arten vor. Etwa ein Drittel dieser Arten lebt aphidophag das heißt, ihre Larven ernähren sich von Blattläusen oder anderen kleinen blattfressenden Insekten. Die Eier werden direkt in die Blattlauskolonien abgelegt und eine einzige Larve verzehrt bis zu 1.000 Blattläuse. Außerdem benötigen Schwebfliegen Nektar als Energiequelle sowie Pollen um reproduktionsfähig zu werden. Einige Arten sind daher auch bedeutende Bestäuber. Als auffälliges Merkmal weisen die meisten Schwebfliegen Mimikry auf, also das Nachahmen des Aussehens von wehrhaften Hautflüglern. Einige Schwebfliegen ahmen nicht nur das wespen- oder hummelartige Aussehen, sondern auch das Summen und Brummen ihrer Vorbilder nach.

 

 

Marienkäfer

Etwa 200 Arten der Familie der Marienkäfer (Coccinellidae) kommen in Europa vor. Zu den bekanntesten Arten zählen der Siebenpunkt-Marienkäfer (Coccinella septempunctata) oder der Zweipunkt-Marienkäfer (Adalia bipunctata). Größe und Färbung sind innerhalb der Familie sehr variabel. Die gefräßigen Räuber tragen massiv dazu bei, die Zahl der Blattläuse und anderer blattsaugender Insekten zu dezimieren und spielen somit eine bedeutende Rolle in der Landwirtschaft. Sowohl adulte Tiere als auch die Larven können mehrere hundert Blattläuse verzehren. Die Nachkommen eines einzigen Käfers können bis zu 100.000 Blattläuse fressen und ganze Kolonien, z.B. der mehligen Apfelblattlaus, in kürzester Zeit beseitigen. Marienkäfer können also zu Recht als Helden des biologischen Pflanzenschutzes bezeichnet werden.

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Marienkäfersteckbriefe

 

Wanzen

Als gemeinsames Merkmal weisen alle Wanzen einen Stechrüssel auf mit dem sie ihre Beutetiere oder Pflanzensäfte aussaugen.

Der Begriff Wanze ruft häufig zunächst den Impuls Schädling hervor, doch neben den unerwünschten Hausbesuchern und Fraßschädlingen gibt es eine Vielzahl an Wanzenarten die als Nützlinge gelten. Insbesondere die Familie der Blumenwanzen (Anthocoridae), mit gut 50 Vertretern in Europa, zählt zu den Guten. Es handelt sich um kleine (≤ 5mm), länglichovale Tiere mit dünnem Chitinmantel. Sowohl ihre Larven als auch adulte Tiere verzehren eine Vielzahl an kleinen wenig chitinisierten Insekten sowie die Eier von Mottenschädlingen. Auch Raubwanzen zählen zu den biologischen Schädlingsbekämpfern. Sie jagen insbesondere Spinnmilben, Thripse und Blattläuse.

 

wildbiene

Florfliegen

Die etwa 35 europäischen Florfliegenarten (Chrysopidae) gehören neben den Marienkäfern zu den bedeutensten Gegenspielern der Blattlaus und anderer Schädlinge (Thripse, Spinnmilben, Schmier- und Blutläuse). Eine Florfliegen-Larve kann 500 Blattläuse oder sogar bis zu 10.000 Spinnmilben vertilgen, wobei diese ihrer Beute zunächst einen Verdauungssaft injiziert und sie anschließend aussaugt. Die Chitinhülle bleibt zurück. Die Gemeine Florfliege (Chrysoperla carnea) wird auch als Blattlauslöwe bezeichnet und kommerziell im Gewächshausanbau eingesetzt. Adulte Tiere ernähren sich von Honigtau, Pollen und Nektar.

 

Schlupfwespen

Schlupfwespen (Ichneumonidae) gehören zu den Hautflüglern und bilden dort die artenreichste Familie. In Deutschland kommen über 3.600 Arten vor. Eine Vielzahl von ihnen parasitieren andere Insekten, man bezeichnet diese Vertreter als Parasitoide. Die Weibchen legen ihre Eier auf oder in andere Insekten, Larven oder Eier ab und die Parasitoiden-Larven ernähren sich dann von diesem Wirtsorganimus. Da unter den befallenen Arten viele Schädlinge sind, spielen Schlupfwespen eine bedeutende Rolle im biologischen Pflanzenschutz. Adulte Tiere ernähren sich hauptsächlich von Nektar und Pollen.

 

Bestäuber

Die große Mehrheit (ca. 80 %) aller Blütenpflanzen ist auf die Bestäubung durch Insekten angewiesen. Zur Gruppe der Bestäuber, insbesondere der Wild- und Honigbienen, finden Sie umfangreiche Informationen z.B. unter geobee - der Informationsdrehscheibe zum Schutz und zur Förderung von Wild- und Honigbienen oder unter Fazination Wildbiene.